Zwei spannende Tage, 1000 Teilnehmende, 80 Speaker:innen und Mitwirkende hinter den Kulissen, 16 Sessions, 11 Short bite-Interviews, Live-Interviews, ein Podcast und Wohnzimmerkonzert:
Am 25. und 26. Mai 2020 trafen sich über 1000 Vertreter:innen der Zivilgesellschaft beim Digital Social Summit 2020 online und diskutierten darüber, welche Bedeutung Digitalisierung für ihre eigene Arbeit, ihre Organisationen und die Gesellschaft als Ganzes hat und wie es gelingen kann, diesen Wandel aktiv mitzugestalten.
Eigentlich war das in 2020 zum zweiten Mal stattfindende Community-Treffen der Zivilgesellschaft zum Thema Digitalisierung als analoge Konferenz Ende März geplant, musste jedoch wegen der Corona-Pandemie zunächst abgesagt werden.
Getragen von der Überzeugung, dass Digitalisierung einen erheblichen Nutzen für die Zivilgesellschaft haben kann, beschlossen die acht kooperierenden Organisationen des Summit-Initiativkreises, die ursprünglich analog geplante Konferenz –auch gerade weil sie sich um Digitalisierung dreht- binnen weniger Wochen doch noch stattfinden zu lassen – und zwar online.
Anders als im Vorjahr trafen sich die Teilnehmenden nicht dicht gedrängt in der Berliner Kalkscheune, sondern tauschten sich am 25. und 26. Mai 2020 in einem neuartigen Online-Format, mit räumlichem Abstand an vielen verschiedenen Standorten in ganz Deutschland, hinter den Bildschirmen untereinander aus.
Über zwei Tage lang diskutierten Speaker:innen und Teilnehmende im ALEX Berlin TV-Studio, in Videokonferenzräumen und über Chat-Rooms miteinander und vernetzten sich untereinander im DSS Slack Channel oder auf der DSS Social Wall.
Diskussions- und Anknüpfungspunkte gab es reichlich: Was bleibt uns von der Innovations- und Digitalisierungslernkurve nach Corona? Welche Rolle nehmen ältere Menschen ein, wenn sich das gesellschaftliche Leben zunehmend in den digitalen Raum verlagert? Wie schaffen wir eine gemeinwohlorientierte Digitalisierung? Und auch ganz praktisch: Wie gestalte ich interaktive Workshop-Formate?
Highlights:
Digitalexpertin Valerie Mocker warb in Ihrer Keynote am ersten Veranstaltungstag dafür, die Innovationskraft in uns allen zu aktivieren: „Wenn wir wirklich ein Problem lösen wollen und Digitalisierung dafür einsetzen, dann müssen wir nach den besten Ideen suchen – egal woher sie kommen. Wenn wir mehr Leaderinnen und Leader haben, die mit Mut, Herz und offenem Geist durch die Welt gehen, dann können wir auch diese ganzen Innovationen […], die unsere Welt besser machen könnten wirklich heben und in die Breite bringen.“ Warum Digitalisierung Beziehungsarbeit ist, erklärte die in der politischen Bildung aktive Diplom-Psychologin Marina Weisband in Ihrer Keynote am zweiten Event-Tag. In einem Live-Podcast erzählte Christian Vollmann, der an der Gründung von mehr als 70 Unternehmen beteiligt war, t3n.de-Online-Chefredakteur Stephan Dörner unter anderem, was ihn motiviert hat, Nebenan.de zu gründen.
Aufzeichnungen:
Die Mitschnitte aller Sessions und Video-Interviews stehen auch im Nachgang zur Veranstaltung frei zugänglich und kostenfrei auf YouTube zur Verfügung, darunter die Kurzinterviewreihe Short bites, die von der Stiftung Bürgermut in Kooperation mit D3 – so geht digital und Stifter TV für den #dss2020 gedreht wurde. Die Live-Berichterstattung der Veranstaltungstage kann im Live-Blog nachgelesen werden und weitere Eindrücke der Online-Konferenz finden sich im Fotoalbum und können unter eine CC-Lizenz geteilt werden.
Wir danken den über 1000 Teilnehmenden, 80 Speaker:innen, rund 20 Mitarbeitenden hinter den Kulissen und allen Partner:innen, die dieses einzigartige Community-Treffen ermöglicht und sich über zwei Tage in vier parallelen Live-Streams rund um das Thema gemeinwohlorientierte Digitalisierung ausgetauscht haben und natürlich auch denjenigen, die sich Zeit genommen haben, uns Feedback zu geben, um den Summit 2021 noch besser machen zu können.
Feedback:*
Das Feedback der Teilnehmenden und Mitwirkenden zum Online-Summit war durchweg positiv – über 90 % gefiel die Veranstaltung gut oder sehr gut. Die hohe Teilnehmenden-Zahl hat auch das Veranstalter:innen-Team erstaunt – es nahmen dreimal so viele Menschen teil wie für die analoge Konferenz angemeldet waren: „Ganz herzlichen Dank! Das Ganze war super organisiert, ich freue mich, dass ich dabei sein konnte (ging nur, weil Ihr online wart dieses Jahr!)“ Marcia Zieglmeier, NachbarschaftsBörse.
Etwa 90 % der Teilnehmenden fanden die technische Umsetzung der Vernetzungsmöglichkeiten trotz befürchteter Unpersönlichkeit gut oder sehr gut – über 150 Menschen stellten sich auf der DSS Social Wall vor und mehr als 400 Personen nutzen die Kontaktaufnahmemöglichkeit mit anderen Teilnehmenden im DSS Slack Channel.
Verbesserungsmöglichkeiten gibt es dennoch dahingehend, Teilnehmende noch stärker mit anderen zu vernetzen, die für ihre Arbeit wirklich relevant sind, technische Kapazitätsgrenzen (kurzzeitiger Streaming-Ausfall am ersten Veranstaltungstag) möglichst zu vermeiden, einen noch stärkeren Praxisbezug herzustellen, um sich über die Veranstaltungstage den Umgang mit neuen Methoden und Tools aneignen zu können und die Debattierfähigkeit zu stärken. Auch Barierrefreiheit und eine noch größere Diversität könnten Themen für den nächsten Summit sein.
Alles in allem war der Konsens aber „Weiter so“ und „Summits können digital genauso spannend gestaltet werden wie in „Real Life“. Toll gemacht!“ Auch belegt dadurch, dass es 89 % der Befragten für wahrscheinlich halten, den Digital Social Summit einem Bekannten oder einer Kollegin weiterzuempfehlen.
Ausblick:
Bezugnehmend darauf wünschen wir uns für den Summit 2021, dass die Community weiter wächst und begrüßen die ZEIT-Stiftung als Neuzugang im Kreis der Veranstalter:innen. Die Konferenz wird voraussichtlich als hybrides Veranstaltungsformat aus einer Mischung von analog und digital in Hamburg in der Bucerius Law School und online stattfinden – die nächste Herausforderung wartet also nicht lange auf sich: Wir freuen uns schon darauf! Mit etwas Bürgermut und dem großen (ehrenamtlichen) Engagement vieler Beteiligter hoffen wir auch dann wieder auf gutes Gelingen.
Zum Kreis der Veranstalter:innen des Summits 2020 zählen die Baden-Württemberg Stiftung, das betterplace lab, das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Robert Bosch Stiftung, die Stiftung WHU und ZiviZ im Stifterverband, sowie die Stiftung Bürgermut, die die Geschäftsstelle des Summits stellt.
*Quelle: Auswertung der Jotform-Umfrage „Feedback Digital Social Summit I Online 2020“, ausgefüllt von 108 Teilnehmenden